CD Kritik Progressive Newsletter Nr.52 (06/2005)
My Empty Room - Grand illusions
(40:59, Privatpressung, 2005)
My Empty Room wurden 1999 in Kopenhagen gegründet, mit der Absicht, eine Mischung aus 70er Progressive Rock und dem Prog Metal der 90er zu spielen. Und da es ja bekanntlich schon im deutschen Schlager heißt "Dänen lügen nicht", ist "Grand illusions" natürlich eine prima Verbeugung vor der Vergangenheit mit dem gelegentlichen Blick in die Gegenwart. Dabei ist jedoch die inhaltliche Ausrichtung keineswegs so gewählt, wie man dies von unzähligen anderen Prog Metal Bands kennt und erwartet. Denn der Rückblick von My Empty Room ist nicht unbedingt nur auf den Progressive Rock der Vergangenheit fixiert, auch wurden jede Menge 70er Jahre Hard Rock, aber auch Ansätze vom Neo Prog der 80er aufgesaugt, was auf der einen Seite für einen rechten erdigen und direkten, auf der anderen Seite auch leicht verspielten Sound sorgt und somit nicht bzw. nur sehr wenig auf prog-metallische Frickeleien setzt. Vielmehr klingen My Empty Room nach einer gesunden Mischung aus Hard Rock und proggigen Sinfonic Passagen, die den Songs die richtige inhaltliche Balance geben. Einziges Manko dieser Scheibe: noch fehlt der Produktion der rechte Druck, wirkt die Musik hin und wieder etwas zu hausbacken. Dennoch ist der Ansatz von My Empty Room richtig gewählt und die soliden, aber verspielten Songs dürften sicherlich bei Fans der härteren, aber sinfonischen Art durchaus auf offene Ohren stoßen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2005