CD Kritik Progressive Newsletter Nr.51 (03/2005)
31 Knots - The curse of the longest days
(20:59, Own Records/Alive, 2004)
Das US-Trio bekennt sich zu Vorbildern wie Captain Beefheart oder Van der Graaf Generator und soll auf den hierorts nicht vorliegenden vorangegangenen zwei Alben Progressive Rock veranstaltet haben. Inzwischen hat sich die Band von ihrem früheren Drummer Joe Kelly getrennt, was Joe Haege zum Hauptsongwriter aufsteigen ließ. Die neue EP nun konfrontiert mit etwas, dessen Mixtur Schreiberkollegen als "ProgPop", "experimentierfreudige Kreativ-Indie Rocker", "Post-Irgendwas, Punk, Prog und Indiecharme" angenähert haben. Der Kontrast zwischen Joe Haeges an Dismemberment Plan, Cave-In, At The Drive-In & Co. erinnernde Stimme, den eingängigen Refrains, schwerlastenden Rockbeats, der ideenreichen, originellen Produktion sowie den komplexen (die Zugänglichkeit aber nie behindernden!) Songstrukturen fällt jedenfalls ungemein reizvoll und einigermaßen einzigartig aus. Von zeppelinesken Breakgewittern ("Welcome To Stop") über Psychelic Pop ("The Corpse & The Carcass"), krautrockigen Geräuschcollagen ("Interlude") oder großer Alternative-Kunst ("The Story Of Ivan Normal") ist hier für fast jeden etwas dabei - und alles fügt sich gemeinsam mit den düster-starken Texten erstaunlicherweise zu einem Gesamtkunstwerk zusammen. Klingt NICHT wie, aber wirkt ähnlich wie The Mars Volta oder Coheed And Cambria.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2005