CD Kritik Progressive Newsletter Nr.51 (03/2005)

NovAct - Tales from the soul
(52:02, Sensory, 2005)

Dass NovAct früher mal Morgana X hießen (Preisfrage: wie viele Bands gibt's eigentlich mit X am Ende im Namen?), werden wohl die wenigsten mitbekommen und registriert haben. Aber egal, nach der Umbenennung hat die holländische Formation beim amerikanischen Label Sensory eine passende Heimat gefunden, und wie beim The Laser's Edge Sublabel üblich, geht es hier eher handfester und härter zur Sache. Dass die Band zudem über solide bis gute Livequalitäten verfügt, bewiesen sie bereits beim Headway Festival und der 2004er Ausgabe des Progpower Europe Festivals. Dominiert von der sehr eindringlichen und ungewöhnlichen Stimme des Frontmanns Eddy Borremanns, setzen sich NovAct schon mal gesanglich von der sonstigen Konkurrenz ab. Generell hat die Musik der Holländer zudem eine sehr bombastisch betonte, neo-progressive Schlagseite abbekommen, ohne dabei die härtere Grundtendenz aus den Augen zu verlieren. Dennoch klingen NovAct nicht unbedingt Prog Metal typisch, sondern eher wie eine metallene Neo Prog / Bombast Rock Formation. Gerade die griffigen Arrangements, der Hang zu fetziger Melodik, hebt die Holländer aus der Masse heraus. Hin und wieder erinnert ihr Ansatz an die Ideen von Threshold, wobei die Engländer wesentlich riffbetonter agieren. Ob die Gratwanderung mit verminderter Härte für die Prog Metall Jünger bzw. mit erheblich mehr Power für die Neo Prog Anhänger in Ordnung geht, wird die Zukunft zeigen. Immerhin beweisen die Holländer den Mut, nicht nur eine weitere schablonenhafte Formation zu sein, sondern überzeugen letztendlich durch ihre spielerische Frische und rockige Griffigkeit.

Kristian Selm



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