CD Kritik Progressive Newsletter Nr.50 (12/2004)

Dragonland - Starfall
(49:30, Century Media, 2004)

Stöbert man manchmal durch die Kritiken in den Hard / Heavymags, so springen einen die Lobeshymnen über fast alle dort besprochenen Scheiben, die in geradezu überschwänglicher Begeisterung über den grünen Klee gelobt werden, quasi ins Gesicht. Es kann doch eigentlich nicht mit rechten Dingen zugehen, dass jeden Monat immer wieder neue Meisterwerke in allen Genres erscheinen, weswegen ich mich aufgrund anderer positiver Kritiken über die aktuelle Dragonland Scheibe schon mal mit einer gesunden Grundskepsis an "Starfall", dem dritten Album der schwedischen Power Metaller, heranmachte. Doch Überraschung: die prächtigen, vor überladenem Fantasy Bombast nur so strotzenden Songs funktionieren wirklich gut, sowohl Keyboards und Gitarre setzen sich solistisch wohl durchdacht in Szene und temporeich umgesetzt hinterlässt dieses powervolle Epos einen meist sympathischen und positiven Gesamteindruck. Ob nun knackige Metalnummern oder epische Longtracks, das voluminöse Zusammenspiel der Schweden funktioniert bestens, ohne dass man den manches mal übertrieben Pathos von z.B. Rhapsody streift. Überraschend auch, dass man sich in den Gitarrensoli stellenweise gefühlvoll zurücknimmt, auch wenn über weite Strecken das volle neo-klassische Heavybrett gefahren wird. "Starfall" - eine funkelnde Sternschnuppe am Power Metal Himmel.

Kristian Selm



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