CD Kritik Progressive Newsletter Nr.47 (02/2004)
János Varga Project - The wings of revelation II
(55:21, Periferic Records, 2003)
János Varga, einer der talentiertesten und immer noch aktiven Musiker der ungarischen Progressive Rock Szene, präsentiert seinen Fans auf seinem zweiten, aktuellen Album "The wings of revelation II", wiederum handwerklich ausgezeichnete gespielte, gitarrenorientierte Musik. Bekannt wurde er vor allem durch seine Tätigkeit bei East, mit denen er zusammen solch Meisterwerke, wie "Játékok" und "Hüség" aufnahm. Cleverweise ist bei diesem Soloprojekt von Janos Varga auch sein ehemaliger Bandkollege Király Instván am Schlagzeug mit von der Partie. Es ist bei dieser aktuellen Veröffentlichung äußerst interessant zu beobachten, wie essentiell wichtig János Varga für die Entwicklung seiner ehemaligen Band war. Selbst heute ist sein Sound das tragendes Element der Musik, wie auch sein Spiel gleichzeitig immer noch sehr eingängig ist. Das bedeutet nicht, dass sein aktuelles Projekt als reiner Klon funktioniert, gleichzeitig hat János Varga genügend Talent, diversen unterschiedlichen, musikalischen Trends zu folgen und einige äußert ansprechende Stücke abzuliefern. Es ging mir mit dem Vergleich mehr darum, seine starke Persönlichkeit als professioneller Musiker, wie auch seinen starken Einfluss auf beide Projekte herauszustellen. "The wings of revelation II" besteht aus 10 Titeln, die mehrfach von mehr introvertiertem, bis hin zu euphorischem Spiel wechseln - von Melancholie zu Heiterkeit und wieder zurück. Insgesamt ist das Album eine bemerkenswerte Vermischung von weichen Momenten und jeder Menge Energie. Dabei ist János Vargas jedoch nicht selbstverliebt genug, dass er nur sein Können aufblitzen lässt, er bietet auch seinen Mitmusikern genügend Freiraum. Das Album enthält jede Menge erstklassige Instrumentalpassagen, manche wirken sogar richtig ausgelassen. Dieses Album wird sicherlich einigen Progressive Rock Fans gefallen, hauptsächlich denjenigen, die immer noch Fans von East sind.
Sergio Motta
© Progressive Newsletter 2004