CD Kritik Progressive Newsletter Nr.47 (02/2004)

Transcience - Primordial
(61:51, Cyclops, 2003)

Etwas eigenartige Veröffentlichungspolitik bzw. Band-Wirrwarr. Eigentlich war bisher Transcience das Vehikel für Lands End Keyboarder Fred Hunter. Letztendlich werkelten aber auf irgendeine Weise alle seine Bandkollegen mit, so dass man sich unwillkürlich fragt, warum das Material nicht gleich auf das nächste Lands End Album gepackt wurde. Wie dem auch sei, dafür bekommt man nach langer Sendepause mit Veröffentlichungen aus dem Lands End Umfeld jede Menge Musik geboten, die in einem Zeitraum zwischen 1996 und 2003 entstand. Neben dem regulären Album, befinden zusätzlich noch 70 Minuten an MP3 Files auf der CD, wobei es sich um Livetitel, Alternativ-Versionen bzw. eigentlich für das Album geplante Songs handelt, die aber aus verschiedensten Gründen doch nicht ausgewählt wurden. Wie bei Lands End bevorzugt Fred Hunter hauptsächlich ausgedehnte Longtracks im über 9-minütigen Bereich. Dazwischen werden immer wieder zur Auflockerung kürzere Nummern eingestreut. Stilistisch geht es eindeutig in sinfonische Prog Rock bzw. Neo Prog Gefilde, wobei logischerweise die Keyboards als Soloinstrument die Führung übernehmen. Grundsolide Strukturen, jede Menge harmonischer, melodiebetonter Sinfoniksounds sind die Grundkomponenten von "Primordial". Dabei vertraut der Kalifornier auf sattsam bekannte Elemente, an Ecken und Kanten stößt man sich in keiner Minute, das Zurechtfinden fällt schon beim ersten Hören absolut leicht. Dafür stoßen einem die sehr synthetisch, sterilen Sounds von Schlagzeug und bisweilen der Keyboards deutlich auf, auch klingt der Gesamtsound vielmals eher nach Demo, als solider Studioproduktion. Ein Album voll positiver Energie, das schön durch die Ohren rauscht, ohne dabei nachhaltig in der Erinnerung hängen zu bleiben. Für die Fans von Lands End nach langer Ruhe endlich mal wieder ein Lebenszeichen und sicherlich kaufenswert, der Rest kann beruhigt auf stärkere Produktionen warten.

Kristian Selm



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