CD Kritik Progressive Newsletter Nr.47 (02/2004)

Odyssice - Moondrive
(37:40, Cyclops, 1996)

Nachdem bereits im Jahr 2000 Odyssice Debüt "Impressions" bei Cyclops erschien, wurde Ende letzten Jahres aufgrund erhöhter Fannachfrage die EP "Moondrive" aus dem Jahre 1996 wiederveröffentlicht. Um das Speichermedium CD entsprechend auszuschöpfen, packte man neben dem vierteiligen, 30-minütigen Titelsong, ebenfalls noch 2 Bonustracks, sowie einen umfangreichen Multimediateil mit Livetiteln und diversen Extras nach der Devise "value for money" dazu. Ganz auf Gitarrist Bastiaan Peeters zugeschnitten, ist auch "Moondrive" wieder "sein" Album. Im Stil von Andy Latimer lässt er gefühlvoll die Saiten singen, zieht die Töne leicht verspielt in die Länge, jubiliert in den höchsten Tönen, bleibt dabei immer in einem hochmelodischen Korsett verhaftet. Seine drei Mitstreiter an Schlagzeug, Bass und Keyboards legen ein aufs Wesentliche konzentrierte Fundament, aus dem nur selten einmal die Keyboards, die hauptsächlich für flächendeckende Untermalung sorgen, solistisch nach vorne treten dürfen. Trotz dieser auf den ersten Blick und Höreindruck etwas unspektakulären Spielweise, der man manches mal etwas Schablonenhaftigkeit und das zu reißbrettartige Verharren in Neo Prog und Sinfonik Traditionen vorwerfen kann, spielen Odyssice genau dass, was sie am Besten können. Komplexität und Vertracktheit würde nicht zu ihnen passen und zum Großteil funktioniert ihre rein instrumentale, angenehme Melodiefahrt absolut prächtig. Odyssice Umsetzung klingt ehrlich, keineswegs aufgesetzt und auf Erfolg schielend.- den Holländern nimmt man ihr Spiel als authentisch ab. Sie setzen augenscheinlich auf Harmonie und Wohlklang, womit sie im Progbereich auf eine breite Hörerschaft treffen werden.

Kristian Selm



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