CD Kritik Progressive Newsletter Nr.47 (02/2004)
Magnitude 9 - Decoding the soul
(45:55, InsideOut, 2004)
Auch auf ihrem mittlerweile dritten Album bleiben sich Magnitude 9 ohne Kompromisse selbst treu. Wiederum haben die Mannen um den Gitarristen Rob Johnsen und Frontstimme Corey Brown ein kraftvolles Album abgeliefert, welches vom Härtegrad zwar mehr Richtung moderater Metal tendiert, aber durch die sehr starke und prägnante melodische Komponente doch einiges wieder an Härte zurücknimmt. Großes Plus, neben dem hohem Melodieanteil mit eingängigen Hooks, ist vor allem das Vertrauen auf die eigenen Stärken. Magnitude 9 gelingt es sowohl einige progressive Schlenker unauffällig, aber effektiv einzubauen (hier und da mal ein kurzes frickeliges Solo, sinfonischer Bombast), balladeske Zitate zu verwenden, wie ihre Mischung richtig gut nach vorne abgeht und gleich beim ersten Hördurchgang hängen bleibt. Auf der anderen Seite kann man den Amerikanern leider ebenso den Vorwurf anhängen, dass sie zu fest in den selbstgestreckten Schranken bleiben, ohne irgendwelche echten Wagnisse oder Überraschungen einzugehen. So rauscht manch gut erdachte Idee doch zu gleichförmig umgesetzt durchs Ohr. Andererseits: warum das eigene Erfolgsrezept ändern, wenn es bestens funktioniert? Bei allem Abwägen der musikalischen Vor- und Nachteile, liegt man jedoch mit dieser Aussage keineswegs falsch: wem reiner Metal zu hart, aber Melodic Rock zu weich ist, findet bei Magnitude 9 sicherlich genau die richtige Mischung.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2004