CD Kritik Progressive Newsletter Nr.47 (02/2004)
Death Machine - Death Machine
(38:03, Sensory Dark, 2003)
Nein, nicht vertan, Ihr knittert immer noch den guten alten PNL in den Händen, auch wenn es hier um nahezu lupenreinen Death Metal mit Nu Metal- und Hardcore-Einsprengseln geht. Warum nun dieses? Weil hinter Death Machine und ihren Tarnnamen "Kirk" und "Thrak" die Gebrüder Tipton stecken, bekannt & beliebt aus Funk, Fernsehen und von Zero Hour, bei denen der ebenfalls hier vertretene Mike Guy ja auch die Felle verdrischt. Demnach stellt Death Machine also eine Art Nebenprojekt dar, bei dem die drei, verstärkt durch den wenig auffällig werdenden Keyboarder Elias sich und ihr Publikum einer kleinen Urschreitherapie unterziehen. Anhänger symphonischer, 70er Jahre Prog-Stilistiken haut es vermutlich schon beim ersten Track "Loss for words" die Genesis-Sammlung aus dem Regal und den Haussegen aus der Balance. Und selbst für Freunde hochtechnischen Frickelprogs wie etwa Spiral Architect, Watchtower oder besagte Zero Hour dürften 95 Prozent der auf dieses Album gebannten Wutbatzen schlicht zu heavy sein. Oder vorsichtig ausgedrückt: Das ist alles noch sehr viel stimmungsabhängiger, als Progmusik sowieso schon meist und beweist überhaupt nur durch die vertrackte Rhythmik Prog-Anleihen. Direkt verglichen mit Pioniertaten in diesem Genre wie dem sehr großen Fusionmeisterwerk zwischen Jazz, Death Metal und Prog - "Focus" von Cynic - stehen Death Machine doch weit näher bei anspruchsvolleren Death Metal-Kapellen wie Bolt Thrower. Für an Extremerfahrungen Interessierte.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2004