CD Kritik Progressive Newsletter Nr.47 (02/2004)
Consortium Project III - Terra Incognita
(57:52, Century Media, 2003)
Ein Fall für die 3: drittes Album, drittes Label und drei Jahre vergingen seit dem letzten Album von Consortium Project. Wiederum hat Ian Parry um sich eine illustre Mitmusikergemeinschaft versammelt, um die Welt mit seinem dritten Konzept-Werk seines musikalischen All-Star Ensemble - u.a. mit Stephan Lill (Vanden Plas), Casey Grillo (Kamelot), sowie Gastauftritten von Mike Chlasciak (ex-Halford, Pain Museum), Sascha Paeth (Heaven's Gate) - zu bedienen. Und so geht es von Anfang an gleich volle Kanne vorwärts. Doch kreischen bei Ian Parry nicht nur Stimmbänder und Saiten prog-metallisch unisono im Einheitsschritt, dem Herrn der harten Töne gelingt immer wieder der Gang in weichere Gefilde, der Schwenk hin zu einem packenden, sinfonischem Heavysound mit einer Zurücknahme im Tempo. So greifen die Riffs zwar knochentrocken, stampft der Rhythmus strudelnd hinfort, doch die Keyboards sind mehr als nur schmückendes Beiwerk. Sie dienen nicht nur zu klanglichen Erweiterung, der unterstützenden Akkorduntermalung in den ruhigeren Passagen, fast gleichberechtigt zum Riffgewitter, darf auch mal solistisch über die Tasten geflitzt werden. Die Erfolgsformel lautet: schwere Progressive Metal Geschütze gepaart mit spielerischer Melodik. Im zweiten Teil des Albums wird dieses Konzept sogar noch durch wesentlich ausgefeiltere Arrangements, dem Albumcover angelehnte leicht orientalische Sounds, sowie vielschichtige Wandlungen in Atmosphäre und Dramatik gesteigert. Die Mischung aus instrumentalen Fertigkeiten und trefflichem Songwriting passt, so dass "Terra incognita" alle Elemente bestens vereint, die Power Metal und sinfonischer Progressive Rock zu bieten haben. Somit dürfte dieses Album wohl eine breite Publikumsschicht ansprechen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2004