CD Kritik Progressive Newsletter Nr.45 (08/2003)
The Low Frequency In Stereo - The Low Frequency In Stereo
(43:13, Rec 90, 2002)
Kino für den Kopf. Nordische Melancholie. Zwar sind dies nur Plattitüden, die man bei so vielen Bands aus Skandinavien anwenden kann, aber The Low Frequency In Stereo passen einfach perfekt in dieses Schema, ohne dabei austauschbar oder berechnend zu wirken. Auch wenn die Band aus Dänemark stammt und sie reine Instrumentalmusik spielen, so spiegelt sich doch viel wieder, was man bereits von anderen Bands aus noch nördlicheren Gefilden kennt. Bei The Low Frequency In Stereo hat die Melancholie nicht die Schwere anderer Kollegen, vielmehr ist hier eine subtile, verträumte Leichtigkeit zu spüren und zu hören. Die Musik ist keineswegs so schwermütig bzw. zu bedeutungsschwanger, sondern federnde Rhythmen, krachende Orgelakkorde und spielerische Gitarrenriffs, hier und da heftigst verzerrt und dröhnend, öffnen die Musik hin zum Alternative / Psychedelic Rock. Zudem fallen ohne inneren Wiederspruch in die hypnotische Songmuster immer wieder wunderschöne Melodien ein. Dies täuscht aber letztendlich nicht darüber hinweg, dass traurige Gitarrenmomente, schleppende Akkordfolgen ein integraler Bestandteil des atmosphärischen Postrocks der Norweger ist. Eben: Kino für den Kopf. Nordische Melancholie.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2003