CD Kritik Progressive Newsletter Nr.45 (08/2003)
Kayak - Merlin - Bard of the unseen
(69:35, Proacts, 2003)
Wie schon damals in den 70ern sind Kayak auch heutzutage seit ihrer Reunion wieder sehr aktiv und bringen im üblichen Ein-Jahres-Rhythmus ihre Alben heraus. Die Bezeichnung neues Album trifft hier aber nicht hundertprozentig zu, denn ein Merlin-Album hat es schon im Jahre 1981 gegeben. Das vorliegende Werk ist aber keine komplette Neueinspielung der alten Version. Stattdessen hat man die damalige erste Hälfte des Albums, in der es um die Merlin-Geschichte geht, mit stellenweise sehr schönen Orchesterarrangements neu aufgepeppt und dazu, etwa in gleichem Umfang, neues Material integriert, das gut in das Gesamtkonzept hineinpasst. Somit muss man also nicht befürchten, dass das Album ähnlich zuckersüß und schmalzig wird wie der etwas verbockte Vorgänger. Ich muss auch nicht wieder jammern, dass Max Werner nicht mehr singt, denn auf dem Originalalbum war Werner schon hinters Schlagzeug gewechselt und hatte die Gesangsposition einem gewissen Edward Reekers überlassen. Also gibt es keinen direkten Vergleich mit Kayaks Originalsänger. Der neue Mann seit dem letzten Live-Album, Bert Heerink, macht seine Sache recht ordentlich. Von den neuen Songs fallen einige Parts in Musical-ähnlichem Stil etwas aus dem Rahmen, insgesamt ist die neue Merlin-Version aber durchaus gelungen und kann auch denjenigen empfohlen werden, die bereits im Besitz des Originalalbums sind.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2003