CD Kritik Progressive Newsletter Nr.45 (08/2003)

Gary Hughes - Once and future king Part I
(50:44, Frontiers, 2003)

Man nehme sich ein historisches bzw. legendumwittertes Thema vor - in diesem Fall die Geschichte von King Arthur -, hole sich namhafte Musiker ins Studio, baue genretypische Versatzstücke zu einer kompakten Mischung zusammen und schon steht dem Erfolg nichts mehr im Wege. "Once and future king", ein zweigeteiltes Konzeptwerk (der zweite Teil erscheint Anfang Oktober), wurde von Gary Hughes, dem Mastermind der britischen Melodic Metalband Ten, ganz oberflächlich betrachtet, genau auf diese Art konzipiert. Doch tut man ihm und den beteiligten Musikern mit einer flachen Pauschalisierung Unrecht. Klar liest es sich nicht schlecht, wenn man mit Namen wie Arjen Lucassen (Ayreon, Star One), Bob Catley (Magnum), Lana Lane oder Damian Wilson aufwarten kann. Natürlich gibt es hier kraftvolle Balladen und die typischen Rocknummern, doch allein diese zwei Tatsachen sind noch lange keine Erfolgsgarantie. Letztendlich kommt es auf ein überzeugendes musikalisches Konzept an und genau daran hat Hughes fast das komplette letzte Jahr gearbeitet. So gibt es griffige Melodien zuhauf, die Sänger/innen bekommen mit der ihnen zugeteilten Rolle auch genügend Raum sich hinter dem Mikrofon eine eigene Identität zu erarbeiten, aber dennoch erwecken die einzelnen Titel nicht nur den Eindruck einer flink zusammengeschusterten Songsammlung. "Once and the future king" zielt vor allem auf das Heavy / Melodic Rock Publikum, das es ruhig mal etwas sinfonischer mag bzw. das Progpublikum, welches auch mit heftigeren, über weite Strecken mehr geradlinigeren Ideen etwas anfangen kann. Fortsetzung folgt.

Kristian Selm



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