CD Kritik Progressive Newsletter Nr.45 (08/2003)

Fossil - Fossil
(47:51, Poseidon, 2003)

Mit weniger mehr ausdrücken. So könnte man das Konzept umschreiben, welches der Japaner Hikarus Sekine alias Fossil auf seinem titellosen Debüt betreibt. Mal sind es nur kurze Ambient Fragmente, kurze Soundscapes, dann wieder kammermusikalische Akustiknummern - dabei geht es jedoch nie direkt, sondern vielmehr hintersinnig zu. Feingliedrige, langsame Wiederholungen ohne Rhythmen, sachter, im endlosen Raum verhallender Spannungsaufbau und eine aufs Wesentliche zurückgestutzte Instrumentierung sorgen für einen sehr introvertierten Ansatz des eigenen Gedankenausdrucks. Da haucht mal eine Flöte mit sehr viel Hall versehen ihren Atem in den Äther oder eine Akustikgitarre begibt sich auf die Suche nach einer festen Melodie; all dies wirkt gefühlvoll ausgedacht und bedächtig arrangiert. So möchte dieses sensible, reine Instrumentalalbum lediglich Gedankenanstöße geben, die Ausformulierung von ganzen Sätzen bleibt dem Hörer überlassen.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2003