CD Kritik Progressive Newsletter Nr.45 (08/2003)
Difícil Equilibrio -Simétricanarquía
(44:46, Musea, 2003)
Bisher galten die Spanier von Difícil Equilibrio als reine King Crimson Clones. Das 2003er- Output der Spanier lässt eine solch einseitige Klassifizierung nicht mehr (vollständig) zu. Freilich dominiert bei dem Power-Trio aus Barcelona nach wie vor der Crimso-Sound, vorzugsweise der Larks-Sound (etwa bei "Vidas son horas" oder "Al destino devenir", welches auch locker als "Larks' tongues in aspic Part X" gelten könnte), andererseits scheint die Formation langsam auch andere Wege beschreiten zu wollen: Ethno- Einflüsse ("Zakarit Mena Al Maghreb", "Trayecto V") und balladeske Komposition ("Ruptura 3") mischen sich wohltuend in die Tracklist und machen das Album somit abwechslungsreicher, als es vermutlich als "reines" Clone- Album geworden wäre. Wirklich Spaß macht das Album, weil es zwar schnörkellos, doch ungemein druckvoll produziert ist und weil das Trio klug genug war, sie durch eine Vielzahl von Gastmusikern zu verstärken, v.a. der Saxophonist Josep Solà mit leicht Mel-Collins'schem Sound weiß bei "Dynamite" zu überzeugen. Dasselbe gilt für Raquel Piernas' freier Gesang auf "Trayecto V" (fast wie Art arabesques "Thela Hun Ginjeet") und Celia Torres' Cello, herrlich schräg auf "Penumbra". Alles in allem ein musikalisch und kompositorisch rundum gelungenes Statement aus der spanischen Szene.
Sal Pichireddu
© Progressive Newsletter 2003