CD Kritik Progressive Newsletter Nr.45 (08/2003)
Dice - Cosmic Prog Live
(62:14, F.A.N. Verlag, 2003)
Und alle Jahre wieder kommt ein neues Dice Album auf den Markt, so auch wieder 2003. Zwar handelt es sich hierbei "nur" um eine Live-Veröffentlichung, es ist mittlerweile aber auch schon das 9. Album der Band. Aufgenommen wurde das Ganze im August 2002 beim so genannten "Theatron Musiksommer" im Olympiapark von München. Bei einer Spielzeit von 62 Minuten präsentierten die Leipziger hauptsächlich Songs von den CDs "Dreamland" und "Nightmare". Leider zu kurz um einen kompletten. Einblick in die Dice Diskographie, bzw. in Ihre verschiedenen musikalischen Stationen, der doch schon 29 jährigen Band Geschichte zu bekommen. Doch als Zeitdokument ist diese Veröffentlichung auch nicht gedacht, wohl eher für den eingefleischten Dice-Fan. Zwar schafft es das Quintett auch live, den in den letzten Jahren geprägten Dice-Sound umzusetzen, und auch die Instrumentierungen klingen sehr ausgewogen. Es fehlt jedoch einfach an manchen Stellen die Frische, und die Experimentierfreudigkeit. Abstriche müssen auch beim Gesang gemacht werden, so ist die Stimmlage von Christian Nóve, sowie auch der Harmoniegesang sehr gewöhnungsbedürftig und zu brav. Stark sind Dice immer dann, wenn es gelingt mit ausladenden Instrumental- und Soundpassagen für eine mitreißende und etwas floydige Atmosphäre zu Sorgen. Hierbei tun sich die Songs "Feelings in Dreamland" oder "Strain in vain" besonders hervor. So bleibt, wie auch schon so oft bei den Studio-Alben ein zwiespältiger Eindruck haften. Man kann nur hoffen, dass die Band in Zukunft mehr auf Qualität statt Quantität achtet, um so einen höheren Stellenwert zu erreichen. Denn das Potential ist unbestreitbar vorhanden.
Andreas Kiefer
© Progressive Newsletter 2003