CD Kritik Progressive Newsletter Nr.45 (08/2003)
Cosmosquad - Live at the Baked Potato
(78:38, Pugworks Music, 2001)
Es gibt mehrere Möglichkeiten der Annäherung für eine CD Besprechung, von einer bis dato für einen selbst unbekannten Band. Entweder liest man sich, sofern vorhanden, etwas Wissen durch die Presszettel an und / oder surft im Internet umher auf der Suche nach Infos, Beurteilungen bzw. Kritiken. Beides hat den Nachteil, dass man danach mit einer gewissen Erwartungshaltung, möglicherweise auch falschen Vorbeurteilung, an eine Besprechung herangeht. Deswegen ist es sicherlich manchmal ganz interessant, einfach die CD in den Player zu schmeißen und diese, einfach ohne irgendwelche Vorabinfos, wirken zu lassen. Und so rotiert nun "Live at the Baked Potato" vorurteilsfrei vor sich hin und die Scheibe rockt von Anfang an gleich richtig groovig und sympathisch los. Wie schon der Name des Albums erkennen lässt, handelt es sich um Livealbum, mitgeschnitten am 28.2.2001 im "Baked Potato" in North Hollywood. Das "Baked Potato" scheint auf jeden Fall ein kleiner Club zu sein, denn vom begeisterten, aber zahlenmäßig nicht nach vielen Zuschauern klingenden Publikum, ist nur ganz entfernt etwas zu hören. Dies tut der Spielfreude des instrumentalen Power Trios (Jeff Kollman - Gitarre, Barry Sparks - Bass, Shane Gaalaas - Schlagzeug) jedoch keinen Abbruch, die hörbar Freude am eigenen Spiel hat. Was kriegt man hier musikalisch geboten? Hard Rock bzw. Rock - ziemlich viel und in allen Schattierungen, Prog - nicht zu direkt, auch wenn gern mal etwas gebreakt wird, die Instrumentalisten filigrane Könner sind und sogar Rush Zitate vorkommen, Jazz Rock / Fusion - darf es ab und zu mal sein, Blues Rock - ist auch dabei. Auf jeden Fall ist die Chose sehr gut und keineswegs langweilig eingespielt. Die Instrumente rauchen, ohne als Technik Freakshow zu verkommen, hier kommt die kompositorische Klasse der Stücke bestens zum Tragen. Groovige Instrumentalmucke der besseren Sorte.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2003