CD Kritik Progressive Newsletter Nr.44 (06/2003)
Metamorphosis - After all these years
(65:26, Privatpressung, 2002)
Metamorphosis bedeutet auf gut deutsch Metamorphose bzw. in der Übersetzung Verwandlung. Eine nicht ganz so große Verwandlung hat sich Jean-Pierre Schenk unterzogen, wenn man sich seine musikalische Entwicklung betrachtet. Zwar begann er mit dem Projekt Metamorphosis erst vor knapp zwei Jahren, doch mit dem ebenfalls bei den Aufnahmen beteiligten Gitarristen Giova Esposito, arbeitete der 1953 geborene Schenk, bereits 1971 in der Band Nature zusammen. Nature waren vor allem durch Pink Floyd und Genesis inspiriert und erreichten in Teilen der Schweiz einen ansprechenden Bekanntheitsgrad, bis man sich schließlich 1978 endgültig trennte. Die Musik von Metamorphosis ist eine Rückkehr zu den stilistischen Wurzeln, denn vor allem floydsche Stimmungen und ausschweifende Gitarrenexkursionen, wie auch melodische Neo Prog Assoziationen bzw. Bombast, die auf den Einflüssen der End 70er Genesis fußen, scheinen sehr augenscheinlich durch. Neben den harmonischen, hochmelodischen Arrangements, kommt diesem Projekt auch zu Gute, dass hier ausschließlich mit "echten" Instrumenten musiziert wird. Jean-Pierre Schenk steuert neben seiner angenehmen, eher unauffälligen Stimme, noch Keyboards und Schlagzeug bei, ergänzend zu Gitarrist Esposito greift Bassist Dominique Schlafer ebenfalls in die Saiten. Einzig der manchmal arg vorausschaubare Songaufbau, die etwas zu zuckersüß geratenen, poppigen Momente, lassen echte Wagnisse vermissen. Dennoch wird der hohe Zugänglichkeitsfaktor der sorgsam gestalteten Kompositionen, sicherlich die breite Masse an Fans der melodischen Spielart des Neo Progs ansprechen, die ausgezeichnete Gitarrenarbeit sorgt für weitere Pluspunkte.
Kristian Selm
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