CD Kritik Progressive Newsletter Nr.44 (06/2003)
COS - The turning around
(71:50, Privatpressung, 2002)
Schon recht früh entdeckte Mark Costoso seine Vorliebe für Progressive Rock Bands, wie z.B. Yes, Kansas, Genesis, King Crimson, UK oder Gentle Giant, von denen er erheblich in seiner musikalischen Entwicklung beeinflusst wurde. Doch um Geld zu verdienen, spielte er in diversen Bands, die sich mehr auf Tanz- bzw. Clubmusik oder Hochzeiten spezialisierten, ein Los, welches er mit vielen ambitionierten Musikern teilt. Unzufrieden mit seiner eigenen Entwicklung an diesem Punkt seines Lebens, suchte er sich einen "ordentlichen" Beruf und spielte als Hobby nur noch die Musik, die ihm wirklich gefiel und ihn als Musiker und Schreiber ausfüllte. "The turning around", das erste Soloalbum des unter dem Kürzel COS agierenden Künstlers, ist vor allem dazu gedacht, die geeignete Hörerschaft zu finden. Derzeit übernimmt ProgRock Records den Vertrieb, es laufen aber auch bereits Verhandlungen mit Kinesis und Musea, die in den nächsten Monaten für einen weltweiten Vertrieb sorgen sollen. Um es gleich vorweg zu nehmen, die elf Songs auf "The turning around" sind durchaus gefällig komponiert und ohrenfreundlich eingespielt, von den oben angesprochenen Inspirationsquellen ist jedoch nicht mehr sehr viel zu vernehmen. Mark Costoso bewegt sich auf seinem kompositorischen und instrumentalen Alleingang irgendwo im Zwischenbereich zwischen melodischem Progressive Rock und 'normaler' Rockmusik. Seine Ideen haben durchaus Ecken und Kanten, interessante Aspekte, wie mehrstimmige Vokalharmonien oder druckvollen Bombast, doch die Grundlage bleibt immer ein rockiges, mainstreamiges Grundgerüst. Trotz aller guten Absichten, wirkt einiges, wie mit angezogener Handbremse gespielt. Sicherlich okay und mehr als nur Mittelmaß, aber nicht überragend. Ohne COS alias Mark Costoso zu entmutigen, aber er wird es mit "The turning around" bei der heutigen Veröffentlichungsflut nicht einfach haben. Er beweist aber Potenzial, die vielleicht mit einer richtigen Band voll zu Erfaltung kommt. Auf der Website www.cosmark.com kann man übrigens einen eigenen Eindruck von der Musik von COS gewinnen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2003