CD Kritik Progressive Newsletter Nr.43 (03/2003)
Wuthering Heights - To travel for Evermore
(57:08, Sensory, 2002)
Dänische Band - amerikanisches Label - deutsches Magazin: die Globalität schlägt gnadenlos zu. "To travel for Evermore" ist nach dem 1999 erschienenen "Within" das zweite Album der Band um den Multiinstrumentalisten und Hauptkomponisten Erik Ravn, welches ebenfalls wieder Sensory herausbrachte. Wie bereits bei der ersten Veröffentlichung, vertraut man auf eine bombastische Mischung aus Melodic / Speed und Progressive Metal, wobei dieses mal der progressive Anteil mit ausschweifenden Instrumentalpassagen leicht erhöht wurde. Mit Sänger Kristian Andren (ehemals Tad Morose) und Gastbassisten Lorenzo Denho (von der italienischen Formation Time Machine) ist dafür die entsprechende Unterstützung mit dem passenden Background vorhanden, Produzent Tommy Hansen (Pretty Maids, Helloween) deckt den anderen musikalischen Bereich ab. So wechselt das Sextett munter zwischen galoppierenden Schunkelrhythmus in Knüppel-aus-dem-Sack Mentalität (es grüßt hier und da Herr Malmsteen, sowie die Hollywood Metaller Rhapsody) und pathetischer Sinfonik hin und her, vergisst dabei keinesfalls die balladesken Töne. An manchen Stellen fallen zwar Tempo und Riff-Gesäge in die Technikfalle - zweifelsohne gut gemacht, aber es rhapsodiert in diesem Momenten einfach zu viel - doch gerade die hymnischen Melodien und die Betonung von Melodie und Bombast sorgen für Pluspunkte, führen das Album wieder auf den richtigen Weg. Besonders wenn Keyboards und Gitarre duellieren, dann entstehen interessante metallische Interaktionen, die aufhorchen lassen. Wie bei "Within" kann fast wortwörtlich der damalige Schlusskommentar übernommen werden: ein hörenswerter Nachfolger, der vor allem im Metalbereich seine glücklichen Abnehmer finden wird.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2003