CD Kritik Progressive Newsletter Nr.43 (03/2003)

Threnody Ensemble - Timbre hollow
(56:00, All Tomorrow's Parties, 2002)

Drei Musiker: zwei akustische Gitarren, ein Cello. Dazu noch diverse Gastmusiker: Piano, Cello, Violine, Percussion, Klarinette, Double Bass. Umschrieben als "die besten Teile von Radiohead, gespielt von einem Kammerorchester". Subjektiv beurteilt, hört sich dies dann folgendermaßen an: sachte und melancholisch fließen die Klänge unbeabsichtigt zäh aus den Boxen, gestützt von einem unaufgeregten kammermusikalischen Grundcharakter. Threnody Ensemble sind ehemalige Rockmusiker, die sich Raum fürs Experimentieren nahmen und in den heimischen U.S.A. letztendlich bei einem Neo-Klassik Label landeten, bei dem auch John Cage und Terry Riley unter Vertrag sind. Doch halten sich die Experimente in sehr überschaubaren Bahnen, hier und dort mal ein paar Einflüsse aus fremden Ländern, ansonsten ruht die ruhige, akustische Instrumentalmusik, mehr in sich selbst. Weitgehendst arbeitet das Trio mit Soundwällen und trägen Stimmungen, wobei aber keinesfalls der erschlagende Bombast, das ständige Auf- und Abschwellen, wie bei Godspeed You! Black Emperor heraufbeschworen wird. Weder spektakulär, noch richtig uninteressant. Doch weil die langsam anschwellende Klänge, die feinen, melancholische Melodien nie wirklich richtig in die Gänge kommen, zieht dieses introvertierte Album am Ohr vorbei, bleibt leider nicht länger hängen.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2003