CD Kritik Progressive Newsletter Nr.43 (03/2003)
Proloud - Rebuliding
(54:13, Sublime Label, 2002)
Proloud wurde 1986 gegründet, entwickelte sich zur Dream Theater - Coverband, ihrem Vorbild. Und während die Musiker ihre Instrumente immer besser zu bedienen wussten und als Persönlichkeiten reiften, begannen sie, eigene Songs zu schreiben. 1998 fiel der Startschuss für "Rebuilding". Im Mai 1999 gingen sie ins Studio, spielten die Stücke ein und eine lange Zeit der Labelsuche begann. Im Juni 2000 kam einer der Songs auf den Sampler "Sturm und Drang" (Blast Records), jetzt haben sie schließlich mit dem Sublime Label einen Vertrag geschlossen und die Aufnahmen konnten, neu aufgenommen, endlich veröffentlicht werden. Schon allein die Verpackung ist vom feinsten. Kein Stück Plastik gibt es an der Verpackung. Ein umfangreiches Booklet mit den Texten sowie extra zehn Kunstdruckkarten mit zu den Songtexten passenden Motiven liegen der CD bei. Hier wurde nicht gespart! Musikalisch ist die Band zwar hörbar von den frühen Dream Theater beeinflusst, aber weitere Einflüsse und musikalische Stilmittel sind in die Songs geflossen. Vorwiegend bestimmt komplexer Prog Metal die Songs, lange Instrumentalpassagen offenbaren das Gespür der Band, gekonnt hochkomplizierte Passagen einzufügen. Die Songs sind perfekt produziert, das Soundbild ist ausgewogen. Hin und wieder tun sich leichte Jazz-Motive auf, lyrische Popeinflüsse machen sich bemerkbar oder Symphonik-Rock wird bombastisch ausgereizt. Ein gelungener Auftakt, der dennoch einige Schwächen erkennen lässt. Einige Songs sind zu lang geraten, so geht ihnen etwas die Luft aus und die Energie verblasst. Auch sind nicht unbedingt alle Ideen der Italiener gelungen. Zwar - und vor allem - klingen die langen instrumentalen Passagen besonders inspiriert, aber die Vokalparts bringen es nicht immer. Vor allem jedoch bemüht sich Sänger Giancarlo Mattei leider, wie James LaBrie zu klingen. Aber das sind nur Randnotizen, im Ganzen ist "Rebuilding" ansprechend, vor allem die technische Perfektion und Ausdruckskraft der Band ist von besonderer Begabung. Fabelhaft! Ein vielschichtiges Werk, das es zu entdecken gilt.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2003