CD Kritik Progressive Newsletter Nr.43 (03/2003)
Nightingale - Alive again: the breathing shadow part IV
(49:30, Black Mark, 2003)
"Alive again: the breathing shadow part IV", das vierte Album von Nightingale, dem "Ego Projekt" von Multiinstrumentalist und Produzent Dan Swanö, bietet eine sehr kompakte Mischung aus atmosphärischen Hard / Melodic und AOR. Vor allem die leicht traurige, düstere Stimmung, die neben der dunklen, sehr angenehmen Stimme Swanös das Album wie ein roter Faden durchzieht, verleiht diesem Album die nötige Tiefe und Faszination. Neben den sehr eingängigen Hooks, den einprägsamen gut durchdachten Melodielinien, die keinesfalls platt wirken und selbst nach mehrfachem Anhören immer noch Spaß machen, kommt dem Album vor allem die stilistische Vielseitigkeit und die Songschreiberqualitäten des Hauptakteurs zu Gute. Zwar ist das Album vom Grundgedanke eher rockig-straight ausgerichtet, doch intelligent eingeflochtene Soli (u.a. Arjen Lucassen alias Ayreon mit einen Gastauftritt am Griffbrett, beim letzten Album "I" wirkte ein gewisser Clive Nolan mit), geben den tollen Melodien den letzten Pfiff. Beim über 11-minütigen "Eternal" schlägt das mehr sinfonische, progige Herz von Dan Swanö, wobei er trotz Bombast, verspielter Soli und stimmungsvoller Abwechslung seiner Rockgrundlage immer treu bleibt. Beim das Album abschließenden "Forever and never" bezieht sich der Einfluss von Nightingale, laut eigener Aussage, auf Genesis und Spock's Beard, wobei auch hier mehr die rockige Seite dominiert, der Schluss aber wirklich herrlich-bombastischen Heavy Prog Rock bietet. "Alive again" zielt zwar musikalisch hauptsächlich auf das Hard / Melodic Rock Publikum, doch für alle progressiven Grenzgänger mit Vorliebe für griffige Melodien, bietet dieses Album sicherlich ein interessanter Blick über den Tellerrand.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2003