CD Kritik Progressive Newsletter Nr.43 (03/2003)

Event - Scratching at the surface
(48:04, InsideOut, 2003)

"Scratching at the surface" möchte nicht nur an der Oberfläche kratzen, vielmehr verstehen Event ihr aktuelles Album auch als quasi Neubeginn, konsequente Weiterentwicklung, bei dem sie laut eigener Aussage Progressive Metal mit modernem Rock kombinieren. Dies spiegelt sich zuerst einmal ganz augenscheinlich in den Songlängen wieder, denn ganze 13 Songs tummeln sich auf 48 Minuten, nicht ausufernde Technik, vielmehr direkter, grooviger Rock setzt sich prägnant in Szene. Event sehen ihre Musik als kommerziell an, jedoch auf der Weise, das sie sowohl auf ihren Prog Metal Ursprung vertrauten, mit ihrer neuen Ausrichtung gleichzeitig ein breites Spektrum der Fans von Meshuggah bis zu Porcupine Tree ansprechen wollen. Ganz sicherlich produzieren Event kein Chart Einerlei, denn dafür sind sie einfach zu sperrig, auch wenn auf "Scratching at the surface" Einflüsse von Faith No More bis hin zu Nu Metal und Industrial Elementen zum Tragen kommen. Doch genau diese inhaltliche Neuorientierung könnte für Event zur Falle werden. Auch wenn keine Band gerne in Schubladen gesteckt werden will, so könnte es problematisch werden, das richtige Publikum anzusprechen. Spieltechnisch und auch von der Qualität der Songs gibt's hier keineswegs etwas zu meckern, doch wird man den Eindruck nicht los, dass die Band auch ihre eigene Identität aufgegeben hat und so zwischen allen Stühlen sitzt. Ob sie ihre ehrgeizigen Ziele erreichen, wird allein die Zukunft zeigen.

Kristian Selm



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