CD Kritik Progressive Newsletter Nr.42 (12/2002)

Neronia - 2002
(24:35, Privatpressung, 2002)

Die Vorgeschichte von Neronia könnte man wie ein Märchen beginnen lassen: Es war einmal... Doch um es kurz zu machen. Neronia entstanden als Nachfolgeband aus den "Überresten" der deutschen Formation Ulysses, die mit Clive Nolan als Produzent ein in Progkreisen relativ erfolgreiches Debüt namens "Neronia" veröffentlichten und mit Pendragon auf Tour gingen. Doch mit der Zeit wurde fast das komplette Personal bei Ulysses respektive Neronia durchgewechselt, so dass inzwischen nur noch Schlagzeuger Robert Zoom als ehemaliges Ulysses Mitglied von der Partie ist. Wie auch die Musiker kommen und gingen, so hat sich ebenfalls das musikalische "Gesicht" von Neronia gewandelt. Die "neuen" Neronia sind wesentlich geradliniger, rockiger, härter, dennoch ist ein sinfonischer, leicht verspielter Unterton geblieben. Durch den mehr rockigeren Aspekt steht natürlich fast folgerichtig die Gitarre im Vordergrund. Jedoch gelingt der Band aus dem Großraum Frankfurt durch Stimmungswechsel eine abwechslungsreiche Tiefe zu schaffen, selbst wenn aus den Songs noch nicht alles herausgekitzelt wurde, man sich erst an die straightere Neuausrichtung gewöhnen muss. Da "2002" bisher nur als Promo CD erschienen und somit nicht für den Verkauf bestimmt ist, sollte man diese Mini CD mehr also Demo, als "Hallo-wir-leben-noch" Veröffentlichung sehen. Bleibt abzuwarten, wie es mit Neronia weitergeht.

Kristian Selm



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