CD Kritik Progressive Newsletter Nr.41 (09/2002)

Steve Hillman - Opener of the way
(74:12, Cyclops, 2002)

Mit über einem Dutzend Alben, hat sich Steve Hillman im Bereich der elektronischen Musik einen durchaus respektablen Insider Ruf erarbeitet. Sein aktuelles Album "Opener of the way" ist vom Titel her programmatisch zu sehen, denn der Solokünstler arrangierte und spielte auf diesem Album ausschließlich ältere Titel, die bis ins Jahr 1985 zurückreichen, neu ein. Hillman, der Keyboards, Synthesizer, Gitarre und Schlagzeug bedient, lässt sich lediglich von Linda Hillman bei zwei Titeln an der Flöte begleiten, ansonsten handelt es sich um einen kompletten musikalischen Alleingang. "Opener of the way" gehört dennoch zu den Soloalben, die trotz eines synthetischen Gesamtsounds, zu gefallen wissen und dafür gibt es ganz einfach zwei Gründe. Da wären zunächst die Einfälle und gut durchdachten Arrangements, die den reinen Instrumentaltiteln zweckdienliche Abwechslung verleihen. Schwankend zwischen elektronischen, recht kosmisch anmutenden Klangteppichen und munterer, nicht zu überladender Tastenvirtuosität, passt sich dazu ebenfalls die Atmosphäre an, die von spacigen, sphärischen Weltraumklängen bis hin zu sinfonischem Bombast reicht. Hillman überzieht keineswegs seinen eigenen musikalischen Rahmen, seine Ideen klingen durchaus überzeugend und vielschichtig. Der zweite Pluspunkt ist im spielerischen Können zu finden, das sich glücklicherweise nicht nur auf Knöpfchendrücken beschränkt, sondern auch in der schwungvollen Bearbeitung der Tasten seinen Ausdruck findet. Zudem gibt's auch keine seelenlose Drummachine zu hören, sondern der Meister selbst rührt in der elektronisch verstärkten Schießbude umher. So ist zusammenfassend betrachtet "Opener of the ways" für den Freund der elektronischen Klänge eine sicherlich ansprechende Alternative.

Kristian Selm



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