CD Kritik Progressive Newsletter Nr.40 (06/2002)
Vicious Mary - Vicious Mary
(46:52, Frontiers, 2002)
Auf den ersten Blick machten die Musiker von Eldritch einen nach außen hin sehr seltsam wirkenden Wechsel durch. Zum einen vollzog die ehemals bei InsideOut unter Vertrag stehende Band eine vollkommene Stiländerung weg vom Prog Metal hin zu modernen, angepassten(?) Nu Metal. Gleichzeitig stellen Sänger Terence Holler und Keyboarder Sean Henderson aber mit Vicious Mary ein(e) Projekt / Band auf die Beine, welches in eine wesentlich melodischere, geradlinigere Hard Rock Richtung geht. Jeden seinen Sinneswandel, man muss ja nicht alles verstehen. Die elf Songs auf dem titellosen Debüt rocken richtig gut los, bieten soliden Hard Rock ganz in der selbstdefinierten Tradition von Bands wie Dokken, Harem Scarem oder Winger. Vorangetrieben von griffigen Riffs und eindringlichen Hooklines, ist das gesamte Album von moderater Härte, sowie wohl durchdachten Melodien durchzogen - natürlich fehlt auch nicht die obligatorische Ballade. Bereits beim ersten Hördurchgang bleiben die Ideen hängen, auch wenn den Italienern irgendwie eine unverwechselbar eigene Note fehlt. Ungewöhnliche Passagen, wie der jazzige Schluss von "Million words" bleiben die seltene Ausnahme. Solide Leistung, aber keineswegs überraschend.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2002