CD Kritik Progressive Newsletter Nr.38 (01/2002)

Cerafim - Revelation
(20:24, Privatpressung, 2001)

Bereits seit 1986 existieren die Kanadier Cerafim, doch vergingen immerhin zehn Jahre bis letztlich der erste Longplayer "Sides of a different kind" veröffentlicht wurde. Seitdem werkelt die Band, die in den letzten drei Jahren Personalwechsel am Mikrofon und Schlagzeug zu verkraften hatte, am Nachfolgematerial. Mit der Mini CD "Revelation" legen sie nun fünf Songs als Demo vor, die klanglich selbst manch ausgereifte Produktion alt aussehen lassen. Obwohl die Ursprünge der Band Richtung melodischer Progressive Rock gehen, bestimmen mittlerweile geradlinigere, straightere Stilelemente aus Melodic Rock und härterem AOR den Sound. Das Klangbild wirkt äußerst professionell, auch instrumental ausgewogen und mit Dexter Edwards verfügt man zudem über einen wirklich guten Sänger. Man merkt Cerafim augenscheinlich an, dass sie schon seit einigen Jahre im Geschäft tätig sind, denn Zusammenspiel und Arrangements klingen wie aus einem Guss, jedoch darf man keinerlei bahnbrechende Überraschungen erwarten. "Revelation" rockt von Anfang bis Ende, lässt immerhin in kleineren Ansätzen noch gerade erkennen, wo die eigentlichen Wurzeln liegen. Doch wie leider so vielen Produktion, die handwerklich gut gemacht und produziert sind, fehlt es Cerafim an etwas Unverwechselbaren, etwas Eigenem, welches den Funken überspringen lässt. So bleibt "Revelation" lediglich eine solide, bodenständige Rockscheibe, die die Erwartungen auf den nächsten Longplayer in vertretbare Bahnen lenkt. Wer's lieber etwas geradeaus rockend mag, liegt bei dieser Band aber keineswegs falsch.

Kristian Selm



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