CD Kritik Progressive Newsletter Nr.38 (01/2002)
Twelfth Night - Collectors item
(77:07, Cyclops, 2001)
Ursprünglich nach dem Bandsplit von 1988 entstanden, um vor allem das damals nach der Reunion neu aufgenommene Epos "The collector" und weitere bisher schwer erhältliche Titel zum Teil erstmals auf CD zu veröffentlichen, hat sich jetzt Cyclops daran gemacht, dass inzwischen sehr schwer erhältliche "Collectors item" der Neo Prog Legende Twelfth Night wiederzuveröffentlichen. Doch damit nicht genug. Dass auf "Live and let live" enthaltene "Sequences" wurde im Gegensatz zur Erstveröffentlichung weggelassen, dafür aber eine Studioversion von "The ceiling speaks", das unveröffentlichte "Deep in the heartland", sowie das bisher nicht auf CD erhältliche "Last song" dazugepackt, um es somit auf eine satte Spielzeit von 77 Minuten zu bringen. Kurz ein Abriss zur Geschichte der Band: Twelfth Night gehörten in den 80ern zur den führenden Neo Prog Bands aus Großbritannien und schafften es wie u.a. Marillion, Pallas und IQ auch, im Dezember 1985 endlich den langersehnten Majordeal bei Virgin zu unterschreiben. Doch bis auf die Ausnahme Marillion, ging es ihnen wie den anderen Bands, nach enttäuschenden Verkaufszahlen, einem Album, welches mehr unter der Rubrik Pop-Prog lief, ging es nach verheißungsvollen Aufstieg leider sehr steil bergab. "Collectors item" beinhaltet einen Querschnitt der Aufnahmen von Twelfth Night, zum Teil mit dem charismatischen, leider viel zu früh verstorbenen Geoff Mann, wie auch seinem zwischenzeitlichen Nachfolger Andy Sears. Neben wunderbarem typischen Neo Prog der britischen Szene der 80er, scheinen ebenfalls Elemente aus Wave, geradlinigem Rock und Pop durch, wobei es natürlich die Klassiker vom Schlager "The ceiling speaks", das neunzehnminütige "The collector", sowie das extra für dieses Album neu aufgenommene "Love song" die die schwächeren Titel deutlich überstrahlen. "Collectors item" ist sowohl als Zeitdokument, wie auch, wie es der Name schon vermuten lässt, eine Sammlerstück und auf jeden Fall eine lohnenswerte Anschaffung im Rückblick auf einer der führenden Neo Prog Bands der 80er.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2002