CD Kritik Progressive Newsletter Nr.36 (07/2001)
Yolk - Oksinivis
(27:12, Triceratop Records, 2001)
Warum nicht mal eine Kritik mit den Infos der Band beginnen, denn sie sagen schon sehr viel darüber aus, wie hier losjeyolkt wird: "Yolk ist ein Konglomerat aus den verschiedenen stilistischen Vorlieben der Yolkköpfe. Dies ergibt eine abenteuerliche Reise durch das Rockland: innovativ-eigen-ständig-seltsam, mit der Regel: keine Regeln. Die Texte handeln von unseren Lieblingstieren (Octopusse, Zecken, Raben, Seegurken, Geiern etc.), gute Freunden (Müllsack, Captain Carlos, Herr Kubli, Billiger Jakob etc.) und Komponisten, die wir mögen (Bach, Schönberg, Wagner, etc.)." Um das Gehörte dieser Mini CD in eigene Worte zu fassen, fallen einem selbst auch nur Wörter wie versponnen, schräg, eigenwillig ein. Neben den recht abgedrehten Texten, ist die Musik der Eidgenossen eine völlige Neuinterpretation bekannter Zutaten. Der Opener "Seegurke" kann am ehesten noch ins Rockkorsett gezwängt werden, "Petri Heil" ist schräg und ungewöhnlich, "Canterbury Scene" verbindet afrikanische Ju-Ju Musik mit Jazz Rock, "Kubli" ist komplexer Progressive Rock, der von Heavy Metal, R.I.O. bis hin zu Avantgarde reicht und "Svinsko Fatto" verbindet Jazz-Rock-Fusion und 70's Art Rock. Schon dieser kleine Überblick reicht aus, um die ganz eigene Welt von Yolk grob zu umschreiben und ihre Vielseitigkeit zu offenbaren. Sympathisch-versponnene Musik, die sich um keine Konventionen schert und damit leider auch nur für eine ganz bestimmte Klientel von Interesse sein wird.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2001