CD Kritik Progressive Newsletter Nr.36 (07/2001)
Lizard - Noc zywych jaszczurów
(51:55, Vertical, 1999)
Erst einmal Entschuldigung, dass der Zeichensatz meines Computers leider des polnischen nicht ganz mächtig ist, deswegen sind in dieser CD Kritik einige Einschränkung der korrekten Schreibweise zu verkraften. Na ja, der polnisch sprechende Anteil der Leserschaft hält sich ja glücklicherweise in Grenzen. Bei der bereits aus dem vorletzten Jahr stammenden Scheibe der polnischen Formation Lizard, handelt es sich, was jetzt nicht unbedingt am Albumtitel zu erkennen wäre, um ein Livealbum, welches auf diversen Konzerten zwischen 1996 und 97 mitgeschnitten wurde. Ich selbst hatte das Glück die Band 1998 bei einem Festival in Holland live zu erleben und mich von deren sehr guten Livequalitäten zu überzeugen, wie auch bereits deren CD Debüt "W galerii czasu" von 1997 äußerst hörenswert ist. Genau diese Qualität spiegelt sich auch auf diesem Album wieder, wobei durch Ein- und Ausblenden die Atmosphäre eines gesamten Konzertes leider komplett verloren geht. Neben den vielen sehr guten Neo Prog Bands aus Polen, sind Lizard mehr in die Richtung 70er, komplexer Art Rock gegangen, jedoch ohne angestaubt zu klingen, sind vom Spielniveau aber ebenfalls recht ansprechend. Wo die Wurzeln liegen, offenbaren die vier Coverversion, nämlich "21st century schizoid man", "In the court of the crimson king" und "Moonchild" von King Crimson, sowie der U.K. Klassiker "In the dead of night". Hier gibt's ausnahmsweise englischsprachigen Gesang, ansonsten darf der gute Frontmann in der Muttersprache ran. Trotz Komplexität und instrumentaler Versiertheit, gibt es bei Lizard ebenfalls beste Melodiebögen, eine nachvollziehbare Struktur, jedoch ohne dass die Ideen lieblos oder langweilig wirken würden. Zudem kommt noch leichter Jazz Rock Touch hinzu, wie auch bei diversen anderen Bands aus Osteuropa der leicht sinfonische Unterton durchschimmert. Laut noch unbestätigten Gerüchten soll sich die Band leider mittlerweile aufgelöst haben, es wäre schade, denn dieses Livealbum offenbart doch einmal mehr, welch gute bis hervorragende Bands aus Polen immer wieder auf ihre Entdeckung warten.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2001