CD Kritik Progressive Newsletter Nr.36 (07/2001)

Glacier - Monument
(66:23, Glacier Music, 2001)

"With compliments of Glacier Music" - auch wenn es sich nur um eine Floskel aus dem Englischen handelt, so kann man, mit inhaltlich etwas anderer Bedeutung, ein Kompliment an Glacier zurückschicken. Endlich wieder mal eine neo-progressive Produktion aus Großbritannien, die nicht nur in der Vergangenheit suhlt, sondern einfach frisch, fromm, fröhlich, frei, schlichtweg richtig gut klingt und schon beim ersten Anhören einen positiven Eindruck hinterlässt. Die Liste der Bands, die man bei Glacier in einzelnen Ansätzen heraushört ist lang, doch gerade dadurch, dass man vieles neu zusammengewürfelt hat, bewahrt sich die Band ihre eigene Identität. So erinnert im ersten Augenblick der Gesang an Jadis Frontmann Gary Chandler, hier und da haben die Gitarren- und Keyboardparts die fließende Leichtigkeit von Camel, nichtsdestotrotz dürfen aber auch nicht Erinnerungen an die melodische Seite von Genesis und Yes vor allem in den flirrenden Gitarrenfiguren fehlen. Zusammengehalten wird das Ganze von fast schon poppigen, äußerst eingängigen, aber keineswegs platten Melodien und bester neo-progressiver sinfonischer Verschmelzung. Die Musik der Briten klingt vertraut, sympathisch, sie verbindet geschickt Einprägsames mit Bombast und Verspieltheit. Ein Hoffnungsschweif am Horizont - noch scheint das britische Neo Prog Empire nicht verloren.

Kristian Selm



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