CD Kritik Progressive Newsletter Nr.35 (05/2001)
Pierre Vervloesem - Plays John Barry
(55:18, Privatpressung, 2000)
Pierre Vervloesem - Chef D'oeuvre
(71:46, Privatpressung, 1999/2000)
Der belgische Gitarrist und Produzent (u.a. dEUS, Monsoon, Lemond, Experience u.a.) hat bereits zwei Alben veröffentlicht. Diese beiden folgenden Alben stecken im Stau. Die Plattenfirma, der die Rechte übertragen wurden, ging pleite und Pierre muss nun erst wieder seine Musik zurück erobern. Das heißt: die Alben gibt es noch nicht. Sind seine früheren Werke dem Progressive Rock zuzuordnen, hat sich der Kosmos dieses vielseitigen Musikers deutlich erweitert. Auf "Chef D'oeuvre" geht der schräge Rock teils schon in avantgardistischen Techno über, Dancefloor und melodische Songs haben sich eingefügt. Dennoch gibt's keinen Mainstream. Zwischen allen das-hören-leicht-machenden Sounds steht der Vergleich zu zwei großen Künstlern, denen Pierre vergleichbar ist, nämlich Robert Fripp von King Crimson und Frank Zappa. Beide Gitarristen sind artverwandt in der Kunst, Musik zu entwerfen, Arrangements lebendig zu machen und Gitarrensoli zu spielen. "Plays John Barry" ist songorientierter. Die hohe Kunst, interessante Songs zu spielen und Stücke anderer Musiker in eigenem Arrangement neu zu beleben, ist Pierre schier leichthändig gelungen. Groovig-instrumentale Soundgemälde und bizarre Fuzzguitars tanzen auf dem Vulkan umwerfender Kompositionen. Ich kann nur hoffen, dass diese Alben bald veröffentlicht werden.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2001