CD Kritik Progressive Newsletter Nr.35 (05/2001)
Troya - Point of eruption
(32:50, Garden Of Delights, 1976)
Die nur einer Miniauflage von 200 LPs gepresste einzigste LP "Point of eruption" der aus dem Rande des Ruhrgebiets stammenden Formation Troya erzielt heute in Sammlerkreisen problemlos vierstellige Preise. Garden Of Delights, bekannt für seine Wiederveröffentlichung rarer Teile auf CD, hat sich auch diesem Kleinod angenommen. Leider bedeutet hoher Sammlerwert nicht unbedingt herausragende Musik, und so liegt die Sache auch bei Troya. Zwar ist ihr klassisch geprägter Art Rock voll verträumter Melancholie, schönen Gitarrensoli und manch prägnantem Georgel, doch neben dem etwas dumpfen Sound, klingen die sechs Songs irgendwie nicht ganz so überzeugend, wie ähnlich gelagertes Material aus jener Zeit. Bombastische Orgelkaskaden, flirrende Gitarrenexkursion, dynamische Rhythmik und ordentlicher Gesang, wirklich nett anzuhören, aber an manchen Stellen auch einfach zu vorausschaubar gestrickt. Insgesamt vom Klangbild ist "Point of eruption" mehr in den End 60er verbunden, denn auch leichte Beatanleihen finden neben krautigen Bestandteilen ihren Platz. Ein Album mehr für den Sammler und Komplettisten.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2001