CD Kritik Progressive Newsletter Nr.35 (05/2001)
Of The Wand And The Moon - Emptiness: emptiness: emptiness
(61:25, Prophecy Productions, 2001)
Prophecy Productions, ein Label, dass mit seinen Veröffentlichungen für atmosphärische, meist nordische, sehr düstere Musik steht. Doch der Name steht auch für Qualität und Originalität, welches auch wiederum bei diesem Album der dänischen Of The Wand And The Moon der Fall ist. Das Album ist, wie könnte es auch anders sein, von dunklen Klangfarben durchzogen. Leicht psychedelisch angehauchter Folk trifft dabei auf Klangcollagen aus einer fernen, fremden Welt, im Pressinfo, als nordische Atmosphäre und Runenmagie beschrieben. Soundscapes und Synthieklänge ziehen durch den Raum, minimalistisch-hypnotische Trommeln geben der Musik das Gefühl von Magie, Hexerei und dunklen Mächten - ein bizarrer, aber auch sehr schöner Soundtrack für jeden Horrorfilm, aber auch über weite Strecken melodische Musik von beeindruckender Tiefe. Sehr spartanisch von der Instrumentierung und Rhythmus arrangiert, gibt es aber nicht nur scheinbar endlose Tonfolgen, sondern zwischendurch bemüht der Protagonist Kim Larsen, der hinter diesem Projekt steckt, immer wieder sein sonores Brummelorgan, untermalt von ruhiger Schrummelgitarre. Bei genauem Hinhören kommt einem bei dieser Musik die ruhige Seite von Tiamat oder auch die leider in der Versenkung verschwundenen The 3rd And The Mortal in den Sinn, dennoch haben Of The Wand And The Moon ihre ganz eigene Identität. Einziger Vorwurf, der dieser Produktion gemacht werden kann: es passiert wirklich zu wenig, Gefühle und Stimmungen werden manchmal doch zu arg in die Länge gezogen. Doch ansonsten bekommt man ein gutes Album geboten, welches eigentlich mehr in den Herbst passt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2001