CD Kritik Progressive Newsletter Nr.31 (07/2000)

Dysrhythmia - Contradiction
(58:57, Privatpressung, 2000)

Wann gibt es denn endlich mal wieder etwas ganz "Normales" für den CD Player? In letzter Zeit häufen sich einfach die gewagten Klänge, wobei Dysrhythmia diese Reihe nahtlos fortsetzen. Man kann ja der Stile vieles Abartiges zusammen in einen Topf schmeißen, und so reicht bei dem amerikanischen Trio die Bandbreite von Progressive Rock, Jazz, Klassik Noise, Indie, Ambient bis hin zu Punk und Thrash Metal. Doch ganz so wild, wie dies auf den ersten Blick erscheint, klingt es dann glücklicherweise doch nicht, denn moderne Progressive Rock Strukturen, mit deutlicher Gitarrendominanz, sind die vorherrschenden Stilmittel, auch wenn es hier oder da doch schon mal über die Grenzbereiche hinausgeht. Schlecht gespielt sind die acht Titel keineswegs, denn überraschende Stil- und Soundwechsel lassen den Zuhörer immer wieder gespannt aufschrecken. Doch die persönliche Grenze für offene Strukturen, muss schon relativ hoch bei dieser Art von Musik sein, obwohl es im Grunde genommen zwar komplex, aber immer noch nachvollziehbar und keineswegs avantgardistisch zu Werke geht. Die vielen Brüche innerhalb der Songs machen es einem extrem schwierig irgendwo Halt zu finden; gerade hat man sich mit einer Passage zurechtgefunden, dann geht es auf einmal ganz plötzlich wo ganz anderes hin. Dysrhythmia machen ihrem Namen alle Ehre, denn "Contradiciton" ist nicht disharmonisch, sondern disrhythmisch, und fordert den Kopf ungemein. So ist man entweder irgendwann einfach nur genervt oder hat sich mit den abstrusen Ideen angefreundet.

Kristian Selm

Für 8 US$ gibt's die CD bei Kevin Hufnagel, P.O. Box 43526, Philadelphia, PA 19106-0128, email: gdblue@erols.com

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