CD Kritik Progressive Newsletter Nr.29 (03/2000)
Alan Case - Dark matter
(73:15, Bee & Bee Records, 1999)
Manchmal sind die Veröffentlichungswege schon eigenartig. "Wide awake", das Debüt des holländischen Keyboarders Alan Case, war bisher nur in Japan erhältlich. Für den Nachfolger hat er endlich im eigenen Land eine Plattenfirma und einen Vertrieb gefunden. "Dark matter" enthält die besten, remixten Versionen vom Erstling, sowie drei neue Titel, sowie als Bonusstück einen Titel in Landessprache. "Dark matter" ist keineswegs eines dieser überflüssigen Keyboardalben, die Musik von Alan Case umschreibt sich am besten mit sinfonischer Popmusik. Insgesamt sechs(!) verschiedene Sänger sorgen schon mal für exzellenten Gesang, aber auch ansonsten strahlt die Produktion ein gehobenes Maß an Professionalität aus. Die Bandbreite reicht von intelligent arrangierten Pop/Rocknummern bis hin zu Kleinstsinfonien, oberhalb der 10 Minuten Grenze. Die Melodien sind eingängig, aber nicht belanglos. Die Arrangements kompakt, aber dennoch vielschichtig. Am ehesten lässt sich die Musik mit der des Alan Parsons Projects vergleichen, wobei wesentlich mehr Augenmerk auf den Gesang gelegt wurde und mit "Wide awake" nur eine Instrumentalnummer vertreten ist. An anderen Stellen schimmern sogar Erinnerungen an Christopher Cross bzw. Gino Vanelli durch. Vor einigen Jahren wäre diese Scheibe sicherlich noch bei SI Music erschienen und hätte dort bestimmt zu besseren Produktionen gehört. Für einige wird dieses Album sicherlich zu glatt und wenig aufregend sein, jedoch verbirgt sich hinter der anscheinend seichten Oberfläche mehr. Ein melodisches, eingängiges Album mit Tiefgang.
Kristian Selm
Kontakt: Bee & Bee Records, P.O. Box 18612, 2502 EP Den Haag, Niederlande
© Progressive Newsletter 2000