CD Kritik Progressive Newsletter Nr.28 (12/1999)
Oliver Wakeman - Heaven's isle
(53:53, Verglas Music, 1997)
Oh weh, oh weh, wie der Vater, so der Sohn! Kopfschüttelnd sind ja bereits einige wundersame Werke eines Rick Wakeman bestaunt worden, - vielleicht konnte er nicht immer etwas für die Qualität seiner Scheiben, da es sich ja auch um Auftragsarbeiten handelte - nun macht sich sein Sprössling daran, ihm es nachzutun. "Heaven's isle" ist ein Konzeptalbum, welches von Lundy Island handelt, einer kleinen Insel an der Mündung des Bristol Channels. Das Album erschien ursprünglich bereits 1997, war aber nur auf einen limitierten, örtlichen Markt beschränkt. Doch, welch göttliche Fügung, nun sollen noch viel mehr mit diesem Werk beglückt werden. Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden, diese CD ist schlichtweg todeslangweilig. Oliver Wakeman klimpert im völligen Alleingang ein paar gefällige Melodien zusammen, die aber keineswegs auf Tonträger verewigt hätten werden sollen. Im typischen Wakeman Tasteneifer werden auch mal einige schwungvolle Tonleitereskapaden produziert, im Gesamteindruck sind die ästhetischen Irrungen und Wirrungen nur von New Age beeinflusste, beseelte Stimmungen aus der elektronischen Wundermaschine. Als Entspannungsmusik wunderbar geeignet, mehr aber auch nicht. Daß Oliver Wakeman auch anders kann, hat er hinlänglich zusammen mit Clive Nolan auf "Jabberwocky" bewiesen, mit "Heaven's isle" kann er bestenfalls auf Esoterik Messen Eindruck schinden!
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1999