CD Kritik Progressive Newsletter Nr.28 (12/1999)
Grovjobb - Landet leverpastej
(46:50, Garageland Records, 1998)
Das erste mal fielen mir Grovjobb beim kostenlosen Sampler von Record Heaven im amerikanischen Prog Magazin Progression auf. Ihre, wie der Name der Gruppe schon sagt, groovender, rockender Stil mit viel Gitarre und Flöte machte Hoffnung auf mehr. Nun liegt mir also ihr Longplayer "Landet leverpastej", auf dem sich auch das auf dem Sampler enthaltene "Lokomotiv" befindet. Zuerst einmal fällt bei der Besetzung auf (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Flöte), dass völlig auf Tasteninstrumente verzichtet wurde. Dieses anscheinende Manko wird jedoch durch Gitarrenüberhang und Flötentöne wieder wettgemacht. Stilistisch bewegen sich die Schweden zwischen flotten 70er Jahre Rock mit Blueseinschlag, folkloristischen Schlenkern, wobei es rhythmisch nicht nur groovend, sondern auch mal etwas verzwackter abgeht. Grovjobb ist ebenfalls eine Tendenz zu 70er Jahre inspirierten Progressive Rock nicht abzusprechen, wobei auch psychedelische Einflüsse zu verzeichnen sind. Die Titel sind zwar ausschließlich in schwedisch, da aber nicht gesungen wird, muss man schon mal keine Probleme mit dieser sperrigen Sprache befürchten. Zwar ist das Quartett weniger melancholisch veranlagt wie die anderen skandinavischen Kollegen, aber wenn beim 9-minütigen "Solnedgång" mal etwas ruhiger und besinnlicher musiziert wird, fühlt man sich gleich wieder in die nordischen Wälder versetzt, es kommt das Feeling der frühen Landberk auf. Ein interessantes, rein instrumentales Album mit echten 70's Feeling.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1999