CD Kritik Progressive Newsletter Nr.28 (12/1999)

Camera Astralis - I supplicanti
(45:21, Imago, 1998)

Und wieder mal eine neue Band aus Italien. Einzig mir bekannter Musiker ist der Bassist Gianni Catalano, der früher mal bei Calliope in die Saiten griff. Dominiert wird das Album aber eindeutig von Pianoklängen, sowie sinfonischen Einfällen, was der Musik einen romantisch-verträumten Charakter verleiht. Soll ein Vergleich mit einer bekannten Band gezogen werden, so ist "I supplicanti" noch am ehesten mit den ruhigen Stücken von Genesis "And then they were three" Album zu vergleichen, vom Gesamteindruck erinnern Camera Astralis mehr an die brasilianische Szene, wo ebenfalls schöne Melodien und leicht trauriger Esprit vorherrschen. Die leichtfüßigen Melodien fließen über die gesamte Spieldauer beschwingt und gefällig dahin. Immer kurz bevor es ins Belanglose abzugleiten droht, retten Soli an der flirrenden Gitarre, Mellotronsounds, gesampelte Chöre oder dramatische Passagen die Musik. So wirkt "I supplicanti" beim ersten Eindruck stellenweise schon fast poppig, was kein Vorwurf sein soll, sondern der Zugänglichkeit sehr zu Gute kommt. Leicht verdauliche, wirklich schöne, sinfonische Rockmusik für einen lauen Frühlingsabend.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 1999