CD Kritik Progressive Newsletter Nr.25 (05/1999)

Men Of Lake - Music from the land of mountains, lake and wine
(54:07, MMS Records, 1998)

Bei italienischen Bands muss ich langsam vorsichtig sein. Auch diesmal ist die Gefahr von unserem Italo Experten Thomaso beschimpft zu werden ("Demnächst verlange ich Leihgebühren für meine CDs!"), wieder mal recht groß, denn Men Of Lakes neue CD ist nett, aber nicht umwerfend. Wie bei ihren anderen CDs hat sich das Quartett wieder voll und ganz dem zeitlichen Rückblick gewidmet. Seit 1991 geben sie sich mit viel Hingabe ganz den Klängen des Italo Progs der 70er hin, ab und zu kommt noch getragenes Blues Feeling hinzu. So besteht der musikalische Untergrund aus fettem, wenn auch nicht aufdrängendem Hammond und Moog Sound, worüber sich verspielte und sinfonische Themen bis über die 7 Minuten Grenze hinaus bewegen. Fließende, sehr schöne Gitarrenmelodien setzen deutliche Schwerpunkte, abwechslungsreiche, wenn auch nicht überfrachtete Rhythmen sorgen für klanglichen Spielraum. Der englischsprachige Gesang geht einigermaßen in Ordnung, es ist aber mehr die instrumentale Fraktion, die die positiven Merkmale setzt. Schöne Klänge für einen lauen Frühlingsabend, die hier und da strahlen, aber nicht immer glänzen können. Und bitte Thomas, sei nachsichtig mit mir, denn Du findest diese Scheibe wahrscheinlich wieder mal absolut genial und ich habe wie immer keine Ahnung. Fortsetzung folgt.

Kristian Selm



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