CD Kritik Progressive Newsletter Nr.25 (05/1999)

Five Fifteen - Six dimensions of the electric camembert
(56:00, Record Heaven, 1998)

Den Preis für eines der abgespacten Albumtitel haben Five Fifteen sicherlich sicher. Und wie sehen nun die sechs Dimensionen des elektrischen Camemberts aus? Die Finnen wurden zu Beginn ihres Schaffens als Led Zeppelin Kopie bezeichnet, ihr letztes Album "Psychedelic singalongs for stadiums" war, was schon der Titel vermuten lässt, mehr psychedelisch geprägt. Bandleader Mika Järvinen umschreibt die aktuelle Musik als Mischung zwischen Monster Magnet, Kula Shaker mit Deep Purple Keyboards. Five Fifteen hauen einem einfach Retro Rock mit kreischenden Gitarren und röhrender Hammond in bester 70er Jahre Tradition um die Ohren. Als zusätzliche Dreingabe ist diesmal bei einem Titel auch noch kräftiges Gebläse dabei. Das Sextett aus Finnland ist zwar stilistisch ein echter Rockdinosaurier, wer aber so überzeugend mit Power, euphorischen Melodien und der nötigen Härte den Urwald der antiken Klängen durchwühlt, der ist noch lange nicht ausgestorben. Mit Progressive Rock hat das natürlich nur noch am Rande zu tun, da es aber auch immer wieder Zitate dieser Stilrichtung gibt und wer offene Ohren für alte, wenn auch deutlich mehr rockige Sounds hat, den dürften Five Fifteen nicht enttäuschen.

Kristian Selm

Kontakt: Mika Järvinen, Tallberginaktu 1 C/84, 00180 Helsinki, Finnland

© Progressive Newsletter 1999