CD Kritik Progressive Newsletter Nr.25 (05/1999)

Eternity X - Mind games
(56:57, Angular Records, 1995)

Um das Warten auf das nächste reguläre Studioalbum zu verkürzen, gibt es von Eternity X für den kleinen Hunger zwischendurch das digital remasterte "Mind games". Ergänzt um die beiden etwas älteren Bonustracks "Eternity" (1991) und "Switchblade" (1993) zeigen sich die Amerikaner im Gegensatz zum letzten Output "The edge" auf dem Vorgänger wesentlich härter und aggressiver. Die sinfonischen Elemente wurden erheblich zurückgeschraubt, geblieben sind die emotionalen Ausbrüche von Sänger Keith Sudano. Dennoch tendiert dieses Album deutlich in die Power Metal Richtung. Das soll nun aber keineswegs heißen, dass es permanent beliebig auffüllbare Knallschoten im Hauruck Verfahren gibt. Auch auf "Mind games" geht es gelegentlich ruhiger und besinnlicher zu ("Despair"), während man es zum Beispiel beim Opener "Firestorm" oder "Viper II" kräftig und unterschwellig düster krachen lässt. Trotz einiger betörender Melodielinien herrscht ein energisch werdendes Klangspektakel im mittleren Härtegrad vor, bei dem kernig losgerockt wird. Frickelnde Saitenorgien bleiben aus, Eternity X setzen mehr auf den kompakten Gesamteindruck. "Mind games" spricht wesentlich deutlicher das Heavy Publikum an. Wohin die musikalische Reise in der Zukunft geht, wird man noch sehen.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 1999