CD Kritik Progressive Newsletter Nr.23 (12/1998)

Boud Deun - The stolen bicycle
(55:11, Cuneiform Records, 1998)

Nach dem "Astronomy made easy" Album traktieren uns die vier Amis wieder mit einem neuem Album, das, um es vorwegzunehmen, wiederum ein kleiner Leckerbissen für die Kenner des verschwommenen Randbereiches zwischen Prog und Jazz bzw. Fusion sein wird. Diese Musik wird wieder (zu) hohe Ansprüche an manchen stellen, da sie oft so kantig klingt, dass sie kaum in die Lauschgänge eines durch Neo-Prog geglätteten Hörorgans passen wird. Nur mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Geige bewaffnet erzeugt das Quartett eine komplexe und leicht sprunghafte Instrumentalmusik, die aber nicht abgehoben und öd klingt. Nein, immer nachdem es mal etwas schräger und sperriger war, gibt's auch bald danach einen kleinen Gitarren- oder Geigendudel-Teil, wo auch kräftig abgerockt werden darf. So haben auch die meisten der 18 (!) kurzen Lieder genug Drive, so dass man gut mitgehen kann. Den eigentlichen Wiedererkennungseffekt erzeugt Teufelsgeiger Greg Hiser, der bei furiosen Soli in keinster Weise seinem Kollegen mit dem elektrischen Sechssaiter nachsteht und alles gibt. Dieser kompakte, minimalistische Sound lässt eigentlich auch die Keyboards gar nicht vermissen, da die sicher etwas fehl am Platze wirken würden.

El Supremo



© Progressive Newsletter 1998