CD Kritik Progressive Newsletter Nr.23 (12/1998)
Wasa Express - Wasa Express
(38:47, Sonet, 1994)
Die nächste CD mit Höhen und Tiefen. Das Cover scheint eine billige Metalcombo anzubieten. Doch weit gefehlt. Der "January Man" startet in angenehmer Jazzrock-Manier und behält, trotz etwas starrer Drums, seine hohe Qualität. Der nächste Song "Son of a Peach" lässt sich gerade noch ertragen, "Masseur" ist Fermata ähnlich (die Schweden scheinen die Tschechen viel gehört zu haben - oder andersherum). "Doing the Kopraal" ist billiger Diskorock, "Woog-Boog" und "Cadillac" zweiminütige boring Schweineboogie, beide könnten glatt von ZZ Top Alben stammen. "New Tuna" (6:42) ist allerfeinster Jazzrock auf hohem Niveau, äußerst genial der hervorragende Start des Songs, die folgende Improvisation weniger inspiriert, die Komposition an sich eine der besten Jazzrock - Kompositionen dieses Planeten überhaupt. "Brother Wet" hat platte Drums. "Mr. Curry" (5:21) ist der Qualität von "New Tuna" fast ebenbürtig, auch hier gilt, die Komposition ist gut, improvisation less. "Adventure" ist irgendwie Sechziger Kram, zwei Hoppelminuten, gut zum Tanzen oder Knutschen. Die Platte hat keinen Longsong, ist aber durchaus interessant. 20 Minuten sind zum weghören, 18 Minuten Genuss ohne Reue.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 1998