CD Kritik Progressive Newsletter Nr.23 (12/1998)
Threshold - Clone
(58:40, GEP, 1998)
Das muntere Personenkarussell respektive Sängerkarussell drehte sich mal wieder kräftig bei den Prog Schwermetallern von Threshold, so dass inzwischen beim vierten Studioalbum, der dritte Sänger hinter dem Mikro steht. Sänger Damian Wilson "wurde gegangen" und verdient derzeit seine Brötchen bei der Musicalproduktion "Les miserables". Somit leiht jetzt Ex-Sargant Fury Sänger "Mac" Threshold seine Stimme. Aber nicht nur er sorgte dafür, dass sie trotz einiger neuer Klänge (z.B. die bombastische Ballade "Sunrise on Mars"), routinierter, aber auch langweiliger klingen. Rechtfertigte das Debüt "Wounded land" durch Nummern wie z.B. "Sanity's end" oder "Consume to live" noch zum Teil die Aussage, Threshold sei die britische Antwort auf Dream Theater (mit denen sie ja auch später mal auf Tour waren), so ist von dieser Verwandtschaft inzwischen nicht mehr sehr viel übrig, denn Threshold haben glücklicherweise inzwischen ihren eigenen Stil gefunden. Die messerscharfen Gitarrenattacken, sowie gelegentliche Keyboardsoli, aber auch das Feeling für hymnische Melodien sind die Hauptmerkmale des anspruchsvollen Prog Metals der Briten. Im Vergleich zum Vorgänger "Extinct instinct" und vor allem zum Debüt "Wounded land" scheint aber bei Threshold langsam die Luft raus zu sein. "Clone" klingt gefällig, hat die nötige Härte, Breaks und Abwechslung wurden passend eingefügt, aber irgendwie wirkte das ganze früher wesentlich zwingender, fordernder. "Clone" ist sicherlich kein schlechtes Album, denn den Status als Englands Progressive Metal Export Nummer Eins dürften Threshold wohl behalten. Von ihren bisherigen Alben, ist es aber trotzdem das bisher schwächste. Ob ihre Fans damit zufrieden sind, wird die Zukunft zeigen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1998