CD Kritik Progressive Newsletter Nr.23 (12/1998)

Steel Mill - Green eyed god
(50:03, Green Tree Records, 1971)

Der erste Song legt gleich gut los. Progressiver Bluesrock mit jazzigen Einflüssen offenbart sich. "Blood runs deep" hab ich schon mal gehört, so gut wie hier klang's aber nicht. Die Gitarre ist deutlich progressiver gespielt als in vielen anderen Bluesrock Bands. Drums und Bass sind gut unterwegs, Saxophon und Gitarre leisten sich Ausflüge, in denen sie sich die Soli gegenseitig zuwerfen oder unisono tönen. Teils klingt das angenehm dreckig, teils angenehm komplex. Die Flöte und die Stimme des Sängers lassen psychedelischen und progressiven Einfluss erkennen, die Tasten haben so gut wie überhaupt nix zu sagen. Stellenweise kommt die Gitarre aus Cream Nähe und das ist nicht uninteressant. Ich kenne einige Bluesrock Alben, dieses gehört auf jeden Fall zu den besseren. Die Drums sind lebendig und flexibel gespielt, es gibt Breaks und komplexe Stellen in mehreren Songs, vor allem "Mijo and the laying of the which" (7:43) ist ein deutlich progressiver Song. "Treadmill" ist UFO - ähnlich, "Green eyed god" (9:51) Hardrock- und Psychedelic - influenced. "Turn the page over" eine relaxte Ballade. Die Gitarre hat das Sagen und ihre Arbeit macht sie gut. Wer die Platte haben will, muss Blues Einflüsse mögen, und wer diese Einflüsse mag, kauft sich hiermit 'ne gute Platte.

Volkmar Mantei



© Progressive Newsletter 1998