CD Kritik Progressive Newsletter Nr.23 (12/1998)
The Puddle Jumpers - Out of the shadows
(60:41, Golden Goose Records, 1996)
Mit ihrem Debüt wagen sich die Puddle Jumpers (Spitzname für kleine Wasserflugzeuge, von denen es in der Heimat der Band im Staat Washington unzählige gibt) nicht nur aus dem Schatten der Anonymität, sie kombinieren perfekt die Leichtigkeit von Westcoast Feeling mit rockigen, folkigen Passagen. Einfach Progressive Folk amerikanischer Prägung vom Feinsten. Den fünf gestandenen Musikern merkt man schon nach wenigen Takten ihre ausgiebige musikalische Erfahrung an. Die eingängigen Arrangements greifen flüssig ineinander, die Mischung aus Folk und Country Rock, keltischen Wurzeln, sowie den verspielten Versatzstücken des Progressive Rocks wurden homogen zu einer Einheit verschmolzen. Zwar geben die elektrischen Instrumente die Richtung vor, aber auch deren akustischen Brüder und Schwestern versprühen zeitweise ihren Charme. Dass Rick Vartian eine unglaubliche Ähnlichkeit mit Greg Lake hat, prägt ebenfalls den Charakter der Musik in nicht unerheblicher Weise. Der kompakte Folkrock, mit deutlichen progressiven Anleihen aus dem Nordwesten der U.S.A., bietet Stücke wie ein großer, runder Regenbogen: voll Farbe, die dennoch ein ineinanderfließendes Ganzes bilden. Weder innovativ, noch überaus beeindruckend, aber nett und überzeugend gemacht.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1998