CD Kritik Progressive Newsletter Nr.23 (12/1998)
Nu - Cuentos de Ayer y de Hoy
(40:38, King Record, 1978)
Das geht ab wie Schmidts Katze. Progressiver Hardrock, teils von King Crimson inspiriert, geht mit Violine, Gitarre, Mellotron und der aggressiven Sangesstimme heftig und befriedigend drahtig vor. Die vierzig Minuten scheinen sich zusammen zu ziehen, null Langeweile kommt bei diesem Getöse auf - der Titel des Bonustracks spricht eine beredte Sprache: "La explosion del universo" heißt das gute Teil. Violine, Flöte und Gitarre legen ein Arbeitstempo vor, dass man denkt, die können es bis zum nächsten Fleisch nicht mehr aushalten. Der Druck, der auf das Fleisch wartet, hat ihnen beim Einspielen der Songs geholfen, zwischen drei und neun Minuten passiert hier soviel, dass ich Angst habe, danach eine andere gute Platte aufzulegen und die dann plötzlich nicht mehr zu mögen. Die spanischen Iceberg (Jazzrock vom feinsten) bleiben ungeschlagen, Nu dehnen progressive Attacken in hoher Qualität im Hardrock aus. Die Japaner haben das Vinyl versilbert und entsprechend teuer dürfte das Einkaufen sein, trotzdem, hier gilt es, zuzuschlagen.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 1998