CD Kritik Progressive Newsletter Nr.23 (12/1998)

National Steam - National Steam
(69:04, Eternity's Jest Records, 1998)

National Steam wird als Quarkspaces kleiner Bruder geführt. Zwei Mitglieder von Quarkspace und einige deren Freude fabrizieren auf dem gleichnamigen Debüt einen Trip der intensiven und experimentellen Sounds, wobei es jedoch glücklicherweise auch einige handfestere Kost zu hören gibt. Und einige dieser Stücke (leider nur zu Beginn der CD zu finden) sind gar nicht mal so schlecht. Lässt man mal das Gewabbere von Tracks mit vielsagenden Titeln wie "I'm sorry, earth's not in the itinerary" außer acht, so sind es vielerlei Einflüsse, die sich ein Stelldichein geben. "Orion" wurde mit gesampeltem Mellotron verfeinert und erinnert an Porcupine Tree. "Ode to death" wirkt wie eine keyboarddurchflutete Version von Devil Doll, der verdrehte Gesang lehrt einem das Grausen. Doch wirkt vieles vom Rest wie ein Soundtrack für einen Science Fiction Film oder Musik vom Mars, bei der alle Stationen des Alls zusammen senden. Trotz aller mystischen Intensität und wohldurchdachter, schwer auf das Gemüt schlagender Sounds, bleiben zwei deutliche Minuspunkte im Gedächtnis haften: das wenige, aber dafür deutlich vernehmbare synthetische Getrommel nervt ganz gewaltig und leider fehlt ein roten Faden, der etwas Halt geben könnte vollständig.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 1998